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31.1.2017 - Stadtnachricht

Plädoyer für Zusammenhalt und Offenheit

Oberbürgermeister Thomas Jung bat gleich zu Beginn seiner traditionellen Rede beim Jahresempfang der Stadt angesichts der weltpolitischen Lage um Verständnis: „Als Kommunalpolitiker habe ich  mich in den vergangenen 15 Jahren bei dieser Gelegenheit im Wesentlichen auch auf unsere lokalen Themen beschränkt - dies kann heute nicht vollständig gelingen.“

Rund 1000 Gäste – darunter Vertreter aus Politik, Wirtschaft und der Gesellschaft – hörten beim Jahresempfang der Stadt einen eindringlichen Appell des OB. Foto Wunder

Zunächst blieb der Rathauschef allerdings thematisch in der Kleeblattstadt. Auf das Jahr 2016 blicke er mit viel Dankbarkeit zurück. „Die wirtschaftliche Dynamik lässt sich nur noch mit dem Wort „Boom“ und „kleines Wirtschaftswunder“ zutreffend umschreiben“, so Jung. Eine um zehn Prozent niedrigere Arbeitslosigkeit als im Vorjahr, ein Bevölkerungswachstum, das nicht alleine auf Zuzug beruht, sondern durch die Zunahme von Geburten, sowie Steuerquellen, die einen Schuldenabbau von sieben Millionen Euro ermöglichen, belegen diese erfreuliche Entwicklung, sagte der OB vor rund 1000 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Erstmals jedoch habe die Bewahrung der Sicherheit und die weltweit sich verändernde Bedrohungslage auch für Fürth und die Arbeit der Stadtverwaltung Konsequenzen gehabt: „Ein neues Sicherheitskonzept um die Michaelskirchweih zu ermöglichen, Sicherheitskräfte um unser Obdachlosenheim überhaupt betreiben zu können, ein neuer Ordnungsdienst, um Nachbarschafts- und Lärmkonflikte  friedlich zu lösen, sowie Pförtner und Überwachungssysteme in den Rathäusern sind für Fürth Neuland.“ Das verschlinge siebenstellige Summen und schaffe doch keine absolute Sicherheit. „Wer die schaffen will, wird scheitern. Aber wir müssen natürlich ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleisten, auch wenn es die völlige Sicherheit nie geben kann und geben wird“, betonte Jung.

Parolen wie „America first“ oder „Deutschland den Deutschen“  seien zudem die falschen Ansätze: „Das funktioniert nicht“, so der OB. „Uns kann’s nicht auf Dauer gut gehen, wenn es dem Rest der Welt schlecht geht.“ Krisen, Not und Leid, ob in Ost- und Südeuropa oder in Afrika, schlügen unmittelbar auf Deutschland, auf Bayern und schließlich auch auf die Kleeblattstadt durch. „Wir müssen uns weltweit engagieren und dürfen nicht wegschauen.“

Gleichzeitig dürfe man aber die Augen vor der Ungleichheit auch im eigenen Land nicht verschließen, mahnte der OB. „Ein Lohn, von dem man leben kann, ist ein Gebot der Gerechtigkeit“, sagte er, „da ist noch Nachholbedarf.“ Auf viele derjenigen, die selbst soziale Probleme hätten, wirke es provozierend und führe zu Verbitterung, wenn öffentlich Mitgefühl für Einwanderer, Flüchtlinge und Außenseiter gefordert würde. Vor diesem Hintergrund setzte sich Jung für eine „soziale Politik“ ein. Und: „Wir brauchen eine öffentliche Diskussion, damit alle, denen es schlecht geht, sich nicht nur als Opfer empfinden, sondern als Menschen, denen man hilft“. Günstiger Wohnraum, der von Baugenossenschaften in Fürth wieder verstärkt geschaffen werde, und das eingeführte Sozialticket für Bus und Bahn seien in seinen Augen wirksame Mittel auf kommunaler Ebene.

Jung erneuerte seine Empfehlung vom Vorjahr: „Bei allen Diskussionen in der Kleeblattstadt sollten wir den Blick auf das Große und Ganze nicht verlieren – und der zeigt, dass unsere Probleme hier in Fürth weiterhin lösbar und überschaubar sind. Dafür dürfen wir dankbar sein.“

Zum Schluss galt sein Appell im Hinblick auf die politische Entwicklung in Europa und der Angst vor einem Auseinanderdriften: „Setzen wir uns ein für ein gutes Miteinander in unserem Land, auf unserem Kontinent und auf der ganzen Welt. Wir in Deutschland und Fürth können auf Dauer davon am meisten profitieren, denn wir haben viel zu verlieren.“

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