Planansicht West Helene-Lange-Gymnasium

Architektur und Städtebau

Großzügige und variable Raumstrukturen werden sowohl traditionelle Klassenzimmer als auch Lernhäuser für spielerisches und offenes Lernen ermöglichen.

Projektbeschreibung

Die Vorplanung basiert auf der Grundlage eines Stadtratsbeschlusses zur Machbarkeitsstudie und eines Beschlusses zu den Prüfaufträgen. Alle Planungen werden eng mit der Schule, den städtischen Dienststellen und dem Planungsteam unter Federführung des Architekturbüros Felix + Jonas abgestimmt.

Architektonisches Konzept

Die Idee des Entwurfs ist es, das neue HLG den Randbedingungen des Grundstücks entsprechend als Campus zu gestalten. Hier wird der Neubau vis-à-vis dem Altbau um eine gemeinsame Mitte angeordnet, an der die Zugänge liegen. Der Pausenhof als zentraler Freiraum wird als ein Erschließungsraum mit einem schwebenden "Flugdach" gestaltet - als verbindendes, Identität stiftendes Verbindungsglied aller Einrichtungen, was auch als Witterungsschutz während der Pausen dient. 

Das neue Schulgebäude weist ein einheitliches Architekturkonzept auf, welches den pädagogischen Wünschen nach flexiblen Räumen und Lernbereichen mit hoher Aufenthaltsqualität nachkommt. Großzügige und variable Raumstrukturen ermöglichen sowohl traditionelle Klassenzimmer als auch Lernhäuser für spielerisches und offenes Lernen. Eine "Magistrale" im Inneren verbindet die einzelnen Fachcluster sowie die wechselseitigen Freiräume in Form von Patios und Lufträumen. Es entsteht somit eine zusammenhängende Schullandschaft mit verschiedenen Bereichen mit unterschiedlicher Ausprägung und individueller Aufenthaltsqualität. Die offenen und geschlossenen Innenhöfe erzeugen Orte eigener Identität, die differenzierte Widmungen zulassen. So soll ein inspirierender Lebensraum für die gesamte Schulfamilie entstehen. Die Gebäudefluchten der benachbarten Blockrandbebauung werden aufgegriffen und im Neubauvolumen weitergeführt.

Städtebau

Mit dem Entwurf wird die Entscheidung getroffen, den Campus mit allen angrenzenden Schulformen, Erschließungsstraßen und Wegen zu verbinden, um eine effiziente und selbstverständliche Einbindung in den Stadtteil zu gewährleisten. Der Campus erhält angemessene Zugänge von der nahegelegenen U-Bahn sowie vom Stadtpark. Im Ergebnis soll ein Ensemble entstehen, das genügend Abstand zur Nachbarbebauung einhält, eine selbstverständliche Position auf dem Grundstück einnimmt, die Qualitäten des Areals nutzt und angemessene Raumzuschnitte sowie funktionale Bezüge ermöglicht. Unter städtebaulichen Gesichtspunkten wird das Prinzip der Blockrandbebauung aufgegriffen, welches die Nachbarschaft prägt. Die drei Baukörper besetzen die Außengrenzen des Stadtquartiers und binden dieses stadträumlich in den Kontext ein. Trotzdem soll eine Differenzierung der Baustruktur durch die Ausformung von drei Baukörpern und den Hofbildungen erreicht werden, welche mit der Nachbarschaft korrespondiert und Bezüge aufbaut.

Der Gebäudezugang erfolgt in Verlängerung der Tannenstraße über den neu geschaffenen Pausenhof, wobei die sich gegenüberliegenden Eingänge in Altbau und Neubau mit Zonierungen in verschiedenster Aufenthaltsqualität gefasst werden. Die Ausbildung differenzierter Außenräume und Bewegungszonen steht im Vordergrund. Diese Idee wird durch die Konzeption der offenen und geschlossenen Höfe im Innern unterstützt. Es werden Zonen unterschiedlicher Raumdichte und Materialität sowie Aktivzonen, Ruhezonen, Sitzecken und grüne Klassenzimmer vorgeschlagen. Einen zentralen Treffpunkt auf dem Schulplatz bildet die Terrasse der Mensa. Auf dem Pausenhof bestimmen frei angeordnete Baumgruppen die Gestaltung.

Die "gestapelte" Sporthalle erstreckt sich über zwei Ebenen, wobei eine Ebene um ein Geschoss eingegraben wird. Die zweite Ebene ist somit über einen separaten Zugang an der Sigmund-Nathan-Straße erreichbar und vor allem für externe Nutzerinnen und Nutzer ohne Störungen des Schulbetriebs zugänglich. Die Höhe der Turnhalle passt sich somit an die Traufhöhen der gegenüber liegenden Nachbargebäude an. Zudem wird die Turnhalle straßenseitig großflächig begrünt und enthält wie das gesamte Schulgebäude eine extensive Dachbegrünung.