Luftbild des gesamten Gebäudekomplexes

Neue Feuerwache

Am neuen Standort finden die rund 90 Feuerwehrkräfte zeitgemäße Arbeitsbedingungen vor. Der Gebäudekomplex verfügt er über ein hochmodernes Innenleben.

Am 22. Oktober 2023 zog die Berufsfeuerwehr Fürth endgültig vom über 100 Jahre alten Standort am Helmplatz, der 1908 noch für Pferdekutschen konzipierte wurde in ihr neues, hochmodernes Quartier in der Kapellenstraße um. Die Bedingungen in dem alten Gebäude waren seit langem nicht mehr zeitgemäß. Zu schmale Ausfahrten, zu kleine und zu wenige Schlafräume und eine viel zu geringe Anzahl an Stellplätzen sind nur einige Beispiele für die beengten Verhältnisse.

Der erste Spatenstich für die 30,5 Millionen Euro teure Neubaumaßnahme erfolgte im Juli 2017. Die ursprünglich für 2020 anvisierte Fertigstellung der neuen Wache verzögerte sich durch nicht vorhersehbare baukonjunkturelle Entwicklungen, Corona, den Ukraine-Krieg und seine Auswirkungen, Materialknappheit, unterbrochene Lieferketten, Änderungen und Ergänzungen in den technischen Anlagen sowie kurz vor Ende der Maßnahme einem Wasserschaden.

Das Gebäude

Der Neubau ist ein funktionales, klar strukturiertes Gebäude mit hochmoderner Technik. Die Fassade wurde in einem zurückhaltenden Grauton gehalten, ein leuchtendes Rot setzt Akzente.

Am neuen Standort finden die rund 90 Feuerwehrkräfte zeitgemäße Arbeitsbedingungen vor. Denn auch wenn sich der Gebäudekomplex von außen eher schlicht präsentiert, verfügt er über ein hochmodernes Innenleben. Kernstück des Komplexes, der im nordwestlichen Bereich von der Rednitz begrenzt wird, zu der die Feuerwehr auch einen Zugang besitzt, bildet die geräumige Fahrzeughalle mit 32 Stellplätzen, Lagerbereichen und Umkleiden. Darüber befinden sich die Ruhe- und Aufenthaltsräume. Diese sind über Rutschstangen direkt mit der Fahrzeughalle verbunden, um die Ausrückzeiten im Alarmfall kurz zu halten.

Flankiert wird das langgezogene Gebäude vom viergeschossigen Verwaltungstrakt samt kleiner Sporthalle im Erdgeschoss. In den Obergeschossen befinden sich die Einsatzzentrale, die Verwaltung, Schulungsräume und die Abteilung für vorbeugenden Brandschutz. Städtebaulich bildet das Gebäude Auftakt und Kopf hin zur Kapellenstraße, über die die Fahrzeuge bei Alarm ausrücken.

Das Rückgrat nach Norden bildet das Werkstattgebäude. Hier befinden sich neben der KfZ- Werkstatt und der Waschhalle diverse andere Werkstätten (Atemschutz, Feuerlöscher, Schreinerei, Schlosserei, Schlauch- und Elektrowerkstatt). Das Obergeschoss beherbergt vor allem die Atemschutzübungsanlage und die Kleiderkammer. Der Schlauch- und Übungsturm bildet nach außen weithin sichtbar den vertikalen Hochpunkt des gesamten Ensembles.

Klimaschutz

Isolierverglasung sorgt für Wärmeschutz. Hochwärmegedämmt sind die Fassaden- und Dachflächen. Letztere sind begrünt und mit einer Photovoltaikanlage bestückt, die mit ihren 300 Modulen eine Spitzenleistung von knapp 100 Kilowattpeak erzielt und derzeit die derzeit größte auf einem städtischen Gebäude ist.

Tageslichtlenkende Aluminiumraffstores gewährleisten ausreichenden Sonnenschutz. Für die beiden Projekte neue Feuerwache und Julius-Hirsch-Sporthalle wurde eigens durch die Stadt Fürth eine Nahwärmezentrale errichtet, die die beiden Gebäude mit Heizenergie und Warmwasser versorgt. Die zentrale Energiegewinnung erfolgt über eine Holzhackschnitzlanlage. Die Hackschnitzel werden aus dem Fürther Umland angeliefert. Für eine Abdeckung bei geringer Last und zur Absicherung einer dauerhaften Versorgung der Feuerwache wurde noch ein konventionelles Blockheizkraftwerk mit installiert.

Kunst

Die 40 Meter lange und sechseinhalb Meter hohe Rückwand entlang des Pegnitzradweges wurde mit dem bis dato größten Graffiti der Stadt gestaltet. Das Fanprojekt Fürth und das Kinder- und Jugendhaus CatchUp waren mit der künstlerischen Ausführung beauftragt. Eine referatsübergreifende Projektgruppe hat unter Leitung des Baureferates die Entstehung des Projektes begleitet. Die Darstellung stadtgeschichtlicher Themen aus der Perspektive der beteiligten Jugendlichen findet im Quartier großen Anklang.

Lage

Der Neubau befindet sich in der Kapellenstraße 33 auf dem 12.000 Quadratmeter großen Gelände der ehemaligen MTV Sporthalle. Rund 4.600 Quadratmeter sind überbaute Fläche, die Nutzfläche beträgt 7.750 Quadratmeter.

Kosten und Förderungen

Die Gesamtkosten belaufen sich auf 30,5 Millionen Euro. Es erfolgte eine stellplatzabhängige Förderung (insgesamt 33 Stellplätze) in Höhe von 3.670.000 Euro.

Träger

Träger des Projekts ist die Stadt Fürth.
Für die Planung war die Firma kplanAG aus Abensberg als Generalplaner verantwortlich.