Schlammbehandlung
In Fürth fallen im Jahr etwa 11 400 Tonnen Klärschlamm an. Dieser wird zunächst ausgefault und anschließend entwässert.
Faulbehälter
Klärschlamm ist nicht nur Abfall, sondern auch Energielieferant. Um dieses Potenzial zu nutzen, wird der Schlamm zur anaeroben Stabilisierung in die beiden Faulbehälter gepumpt.
Unter anaerober Stabilisierung versteht man den weitestgehenden Abbau organischer Verbindungen unter Ausschluss von Sauerstoff.
Bei einer durchschnittlichen Verweilzeit des Schlammes von ca. 20 Tagen und einer Temperatur von ca. 38°C entsteht durch Methanbakterien Klärgas, das in einem Blockheizkraftwerk der Kläranlage zur Energieerzeugung genutzt wird. Das Klärgas besteht zu ca. 2/3 aus Methan (CH4) und zu ca. 1/3 aus Kohlendioxid (CO2).
Schlammentwässerungsanlage
Reduzierung des Schlammvolumens
Der im beheizten Faulbehälter ausgefaulte Schlamm besteht aus Feststoffen (zwei bis fünf Prozent) und Wasser (98 bis 95 Prozent). Das Ziel der Schlammentwässerung ist die deutliche Reduzierung des Schlammvolumens durch Abtrennung des Schlammwassers. Damit verbunden ist auch die Minimierung der Schlammentsorgungskosten.
Die Schlammentwässerung in der Kläranlage Fürth erfolgt maschinell mittels zweier Hochleistungszentrifugen. Bei diesem Prinzip wird der Schlamm in eine zylindrische Trommel gegeben, die sich mit einer sehr hohen Geschwindigkeit dreht. Dabei werden die schweren Bestandteile durch die Zentrifugalkraft gegen die Trommelwand gedrückt und mittels einer Schnecke, die mit einer geringen Drehzahl mitläuft, ausgetragen. Das Schlammwasser tritt durch die Öffnungen auf der anderen Seite der Trommel aus und wird in den Zulauf der Kläranlage geleitet, wo es einer erneuten Reinigung unterzogen wird.
Klärschlammverwertung
Früher wurde Klärschlamm unbehandelt auf die Felder ausgebracht, bis man feststellte, dass er je nach Herkunft und an die Kanalisation angeschlossenen Industriebetrieben mit Schadstoffen und Schwermetallen belastet war. Daraufhin begann man, ihn in Müllverbrennungsanlagen oder Braunkohlekraftwerken zu entsorgen. Dabei kann Klärschlamm viel mehr.
In diesem Abfallprodukt ist Phosphor konzentriert, ein wertvoller und begrenzter Rohstoff. Neue Verfahren sollen Phosphat zurückgewinnen, das an die Düngemittelindustrie abgegeben werden kann, um natürliche Ressourcen zu schonen und in den Naturkreislauf zurückzuführen.
In Fürth fallen jährlich rund 11.400 Tonnen Klärschlamm an. Dieser wird zunächst ausgefault und anschließend entwässert. Bei der Entsorgung hat der Klärschlamm einen Trockensubstanzgehalt von rund 24 Prozent. Täglich werden Proben analysiert, insbesondere auf Schwermetalle, um wichtige Rückschlüsse für eine störungsfreie Betriebsführung zu ziehen.