Fürther Glanzlichter – Rathausturm

Basis der Arbeit von Gisela Meyer-Hahn ist ein Zitat von Johann Wolfgang von Goethe: “Farben sind die Taten und Leiden des Lichts”. Die Künstlerin fasziniert die Erscheinung und Wirkung des Lichtphänomens Farbe und macht diese nicht nur sichtbar, sondern auch erlebbar. OBEN, UNTEN, INNEN und AUSSEN treten in Verbindung: Alle Turmseiten des Fürther Rathauses, das Eingangstor in der Brandenburger Straße, aber auch die Fensteröffnungen des Turmtreppenhauses werden zu einer abstrakten Lichtkomposition. Interaktiv ist auch das Publikum beteiligt, denn an der Eingangsfassade vorbei Flanierende erscheinen als farbige Schatten und werden so Teil der Gesamtkomposition. Facettenreich wechseln Farben und Tempi, Intensitäten und Helligkeiten, bilden Kontraste – immer im Zusammenklang mit den verschiedenen Gebäudesegmenten. Verschiedene Farbversuche können die Besucherinnen und Besucher selbst ausprobieren – ganz im Goethe’schen Sinn. 

Über die Künstlerin

Gisela Meyer-Hahn ist Diplom-Designerin und freischaffende Künstlerin, studierte in Wiesbaden und Salzburg. Seit 1988 führt sie, nach mehreren Ortswechseln, ihre Werkstatt atelier farbton in Pinneberg in Schleswig-Holstein. Künstlerischer inhaltlicher Schwerpunkt: Erscheinung und Wirkung des Phänomens FARBE im RAUM und seine Zusammenhänge mit der Gesamtheit der Sinneswahrnehmungen. Sie entwickelte aus ihrer Gestaltungssprache ein weit gefächertes Arbeitsgebiet, das sie weit über Grenzen von Region und Land hinaus realisierte. Es entstanden unter anderem Raumkonzepte, textile Farbinstallationen, Landart-und Stadtlandschaftsprojekte, Objekte aus Farbe, Glas und Licht, später dann FarbLichtKompositionen für Gebäudefassaden, für Windenergieanlagen in Windparks, für interaktiv mit Musikern gespielte Konzerte. Viele Wettbewerbsgewinne führten zu Auszeichnungen, Ausstellungen und Projektrealisierungen im In- und Ausland. Die technische Umsetzung vor Ort übernehmen Lichttechniker der Firma eventstar aus Pommersfelden.

Über das Gebäude

Das Fürther Rathaus, ein zweiflügeliger, dreigeschossiger Monumentalbau im klassizistischen Stil, wurde nach den Plänen von Friedrich Bürklein 1840-50 erbaut. Als Wahrzeichen der Kleeblattstadt gilt der 55 Meter hohe Turm, errichtet nach dem Vorbild des Palazzo Vecchio in Florenz.