Bauen und Planen, Umwelt

Die Kirche St. Michael zapft die Sonne an

Auf dem Dach des Seiteneingangs und oben auf dem schmalen Streifen zwischen Regenrinne und Schneefang sollen die PV-Module denkmalgerecht installiert werden. Eine größere Anlage kommt auf das Dach des Kindergartens Storchennest links von der Kirche.

Lange Zeit war die Installation einer Photovoltaikanlage (PV) auf dem Dach einer denkmalgeschützten Kirche ein absolutes Tabu. Nun aber ist der Weg frei für eine Solaranlage auf dem Dach der Kirche St. Michael.

Eines gleich vorneweg: Nein, auf dem Kirchturm wird keine PV-Anlage installiert. Hingegen sollen das Dach des kleinen Seiteneingangs sowie der schmale Streifen am Kirchenschiff zwischen Regenrinne und jetzigem Schneefang mit farblich angepassten Solarpanelen bestückt werden.

Solarnutzung nun ermöglicht

Schon vor rund zwei Jahren hatte Dekan Jörg Sichelstiehl die Nutzung regenerativer Sonnenenergie auf dem Dach der „Michelskirche“ angeregt. Im Sommer 2023 bekam dieses Ansinnen dank einer Änderung im bayerischen Denkmalschutzgesetz, das nunmehr den Bau von PV-Anlagen auf denkmalgeschützten Bauten erleichtert, neuen Rückenwind. Im Rahmen sogenannter Kommunaler Denkmalkonzepte (KDK) sollen Lösungen erarbeitet werden, wie Solaranlagen und Denkmalschutz in einem besonders sensiblen Bereich vereinbart werden können. Kriterium ist in erster Linie die optische Beeinträchtigung.

Im Einklang mit dem Denkmalschutz

Gemeinsam mit der Kirchengemeinde, dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) und dem Fürther Architekturbüro H2+ hat das Baureferat der Stadt ein entsprechendes Konzept entworfen. Aufgrund der herausragenden Bedeutung der Kirche als Einzeldenkmal von hoher stadtbildprägender Bedeutung wurde eine „sehr gute und auch sensible Lösung“ gefunden, erklärte Baureferentin Christine Lippert.

Dabei habe man auch weitergedacht. So wird auf dem benachbarten Gebäude des Kindergartens Storchennest ebenfalls eine Solaranlage angebracht und mit der Kirche „vernetzt“. Je nach Betriebszeiten versorgen sich die beiden Gebäude gegenseitig mit Strom. Am Wochenende profitiere etwa die Kirche, unter der Woche kann die Kita den Kirchenstrom nutzen. Zudem wird der selbsterzeugte Strom gespeichert.

So geht es weiter im Altstadtquartier

Noch müssen Finanzierung und die Höhe der Fördergelder geklärt werden. Oberbürgermeister Thomas Jung ist jedoch zuversichtlich, „dass im Sommer 2025 die Anlage in Betrieb geht.“ 

Das Kommunale Denkmalkonzept soll als Grundlage für zukünftige Errichtung von PV-Anlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden im Altstadtquartier und in der gesamten Stadt dienen. 

Zurück

Seite teilen: