Heftige Schlagzeilen über Insolvenzen oder Firmenschließungen könne er ebenso wenig bieten wie einen finanziellen Kollaps. Im Gegenteil: Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung verweist in seinem traditionellen Jahresrückblick auf beeindruckende Zahlen und eine positive Stadtentwicklung. Die Stadt Fürth, so Jung, befinde sich auch in diesen schwierigen Zeiten auf einem “sehr guten Kurs”.
Die seit zwei Jahrzehnten erfolgreiche Politik in der Kleeblattstadt fand auch 2024 in allen Bereichen ihre Fortsetzung. So kann Fürth etwa mit der Vollversorgung bei der Kinderbetreuung einen außergewöhnlichen Erfolg vermelden.
In den nächsten Jahren liegt der Fokus vor allem auf dem Schulbau mit den Leuchtturmprojekten HLG- und HSG-Neubau – der dynamische Ausbau der Ganztagesschule wird weiter forciert. Insgesamt werden in den nächsten zehn Jahren rund 400 Millionen Euro in Bildung, Sport und Betreuung investiert. Ein Meilenstein für die Schullandschaft: Die Kleeblattstadt bekommt ein viertes Gymnasium. Fertiggestellt wurden neue Außensportanlagen, die Dreifachsporthalle an der Seeackerschule sowie die Rollsporthalle Eckart und ein Kinderspielplatz am Espan.
Erfreulich sei auch der stete Schuldenabbau im zwölften Jahr in Folge. “Lag die Pro-Kopf-Verschuldung vor 15 Jahren noch bei 2550 Euro, ist sie aktuell bei 1150 Euro”, erklärt das Stadtoberhaupt. Zudem könne bereits jetzt eine Sonderrücklage in Höhe von 4,6 Millionen Euro für 2026 gebildet werden.
Viel bewegt wurde auch auf dem Wohnungsmarkt. Ob auf der Hardhöhe oder in der Oststadt – überall entstand neuer (geförderter) Wohnraum. Hierbei verzeichnet Fürth die niedrigsten Mieten aller bayerischen Großstädte. Neue Sozialwohnungen, das neue Familienzentrum Rosengarten, der Umzug des Frauenhauses und die Eröffnung des ersten Kinder- und Jugendschutzhauses in Bayern zeigen: “In Fürth wird niemand im Stich gelassen.” Dazu gehöre auch die Obdachlosenunterkunft, die in 2024 Richtfest feierte.
Beeindruckend standorttreu und stabil präsentiert sich auch die Fürther Wirtschaft. Weiterhin sind Expansionen und Neuansiedlungen zu verzeichnen. Besiedelung im Golfpark geht weiter, bis zu 1000 Arbeitsplätze sollen geschaffen werden. Das Gewerbegebiet Hardhöhe meldet Vollbelegung. Ob die Sanitärfirma AH Häusler, Franken Plastik, Ebl oder auch P+E Schmitt - es seien vor allem familiengeführte Unternehmen, die in Fürth investieren, so der Rathauschef.
Tausende neue Bäume im Stadtwald, 230 Neupflanzungen im Stadtgebiet, neu installierte Photovoltaikanlagen, der Ausbau der Radinfrastruktur sind wichtige Maßnahmen für den Klimaschutz. Ebenso schreitet die Digitalisierung mit neuen Online-Diensten voran. Die Ankündigung der Bahn, den Hauptbahnhof barrierefrei umzubauen, bezeichnet Jung als “Durchbruch und Highlight” des vergangenen Jahres.
Thomas Jung blickt aber auch nach vorne, denn auch in 2025 soll die Stadt auf Kurs bleiben und ihre Stabilität behalten. Viele Maßnahmen werden begonnen, vieles wird weitergebaut oder fertiggestellt. Neue Kinderspielplätze entstehen, die Neugestaltung der Hornschuchpromenade soll nach der Kirchweih endlich beginnen, die Moststraße wird saniert, in der Oststadt stellt Bayernheim 100 Sozialwohnungen fertig, neue Fahrradstraßen sollen entstehen. Aufatmen in Burgfarrnbach, steht dort doch die Sanierung der Würzburger Straße vor ihrem Abschluss.
Gefeiert werden in diesem Jahr auch einige Jubiläen. Allen voran das Fürther Rathaus, das vor 175 Jahren erbaut wurde. 50 Jahre haben Grafflmarkt und Fußgängerzone auf dem Buckel, die Neue Mitte blickt auf zehn erfolgreiche Jahre zurück. Freuen darf man sich auch auf das beliebte Höfefest.
Auch wenn die Stadt wieder vor großen Herausforderungen steht, schaut Oberbürgermeister Thomas Jung optimistisch und zuversichtlich in die Zukunft. Allerdings sei die positive Entwicklung “keine Selbstverständlichkeit”. Fürth, weiß Jung, “ist keine Insel”. Die Stadt sei als Kommune auch eingebunden in die Bundes- und Weltpolitik. Dennoch: “Wenn wir auch in den nächsten Jahren am Kurs des maßvollen Wirtschaftens, des Schuldenabbaus und der Politik der generationengerechten Nachhaltigkeit festhalten, können wir auch durch schwierige Zeiten kommen”, gibt Jung den Kurs vor. Alles in allem kann die Stadt mit viel Optimismus ins neue Jahr 2025 starten.