Liebe Fürtherinnen, liebe Fürther,
die bundesweiten Schlagzeilen und Entwicklungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland sind beängstigend; unser Land ist in vielen Bereichen nicht mehr wettbewerbsfähig und ein Übermaß an Bürokratie und zu hohe Energiekosten vertreiben viele Industrieunternehmen ins Ausland.
Und wie sieht es bei uns in Fürth aus? Aus Anlass der 15-jährigen wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte, über die wir uns seit der Quelle-Insolvenz 2009 freuen durften, habe ich die Chefs der zehn größten Familienunternehmen und Stiftungen in Fürth mit vielen tausend Arbeitsplätzen ins Rathaus eingeladen.
Die Stadt Fürth erwirtschaftet ein Bruttoinlandsprodukt von über fünf Milliarden Euro, das bedeutet etwa so viel wie in Montenegro. Dabei hat sich die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze in der Kleeblattstadt in den vergangenen 15 Jahren von 39 000 auf 53 000 erhöht. Ebenso erfreulich gut ist die Entwicklung bei der Gewerbesteuer von gerade mal 36 Millionen Euro auf aktuell über 90 Millionen Euro. Dafür gilt mein herzlicher Dank unseren Unternehmen und ihren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.
Eine weitere gute Nachricht: In Fürth sind aktuell keine Werkschließungen in größerem Ausmaß und auch keine Entlassungen geplant. Stattdessen herrscht in einigen Bereichen Zuversicht und bei einigen wenigen Unternehmen wird auch neues Personal gesucht.
Allerdings berichteten die Firmenchefs, dass sich Investitionen in den USA und in Südostasien viel mehr lohnen würden und die Unternehmen damit deutlich wettbewerbsfähiger wären als in Deutschland und Europa. Das kann auch die Industrie in Fürth nicht ignorieren und fährt daher in einigen Bereichen die Investitionen zurück. Auch das abrupte Ende der Förderung von Elektrofahrzeugen wurde als Wachstumsbremse und Gefährdung unserer wirtschaftlichen Entwicklung beklagt.
Insgesamt ist aber die Standorttreue und die Stabilität der Fürther Wirtschaft beeindruckend. Von Horrormeldungen, wie wir sie aus anderen deutschen Großstädten kennen über Personalabbau, Kurzarbeit oder gar Standortschließungen ist in Fürth zum Glück keine Rede.
Gemeinsam mit unserem Wirtschaftsreferenten Horst Müller will ich mich weiterhin für eine gute und stabile wirtschaftliche Entwicklung in unserer Stadt einsetzen.
Herzliche Grüße
Ihr
Dr. Thomas Jung
Oberbürgermeister