Die Kleeblattstadt setzt ein starkes Zeichen gegen den Wohnraummangel für Auszubildende: Mit dem Spatenstich zum neuen Azubiwohnheim in der Poppenreuther Straße wurde der Startschuss für ein zukunftsweisendes Bauprojekt gegeben. Auf dem ehemaligen Gelände des Kinderheims St. Michael entstehen 87 Einzelapartments sowie Gemeinschaftsräume, die jungen Menschen während ihrer Ausbildungszeit ein Zuhause bieten sollen. Dabei handelt es sich nicht nur um ein lokales Vorhaben – es wurde vom Freistaat Bayern zum Pilotprojekt des Förderprogramms "Auszubildendenwohnen" erklärt.
“Für Fürth und ganz Bayern ist das ein wichtiger Schritt, um jungen Menschen eine gute Ausbildung und gleichzeitig ein bezahlbares Zuhause zu ermöglichen”, betonte Oberbürgermeister Thomas Jung. “Gerade in Ballungsräumen wie bei uns ist der Wohnungsmarkt extrem angespannt, bezahlbare Wohnungen für Auszubildende rar und deshalb freue ich mich, dass dieses Projekt nun endlich realisiert wird und als Vorbild für weitere Städte und Gemeinden im Freistaat dienen kann.”
Bereits seit 2021 war der Bau des Azubiwohnheims in Planung, jedoch verzögerte sich der Start aufgrund der stark gestiegenen Baukosten und kurzfristig geänderter Förderbedingungen. Erst durch die Einführung des neuen Förderprogramms “Azubi-R-2024” konnte die Planung wieder Fahrt aufnehmen. In enger Abstimmung mit der Regierung von Mittelfranken wurden die notwendigen Anpassungen vorgenommen, um die Förderbedingungen zu erfüllen.
Das neue Azubiwohnheim setzt nicht nur in sozialer Hinsicht Maßstäbe, sondern auch im Bereich der Nachhaltigkeit. Es wird angestrebt, das Gebäude nach dem “Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG)” in Silber zu zertifizieren, das strenge Anforderungen an Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit stellt. Die barrierefreie Gestaltung, inklusive fünf rollstuhlgerechter Wohneinheiten, verdeutlicht den Anspruch, ein inklusives und zukunftsfähiges Wohnkonzept zu schaffen.
“Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung gehen bei diesem Projekt Hand in Hand”, so Rolf Perlhofer. "Durch die staatliche Förderung können wir vertretbare Mieten anbieten und gleichzeitig ein ökologisch vorbildliches Gebäude errichten“, freut sich der WBG-Geschäftsführer.
Bis Mitte 2026 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein und das Gebäude zum Ausbildungsbeginn im September seine Türen öffnen. Neben den 87 Apartments wird es im Erdgeschoss Büroräume für das Personal der Arche gGmbH geben, die das Wohnheim betreiben wird. Ein Mietvertrag über 25 Jahre sichert den langfristigen Betrieb. Jung zeigt sich begeistert von der sozialen und wirtschaftlichen Bedeutung des Projekts: “Hier entsteht nicht nur Wohnraum, sondern ein Zuhause für die nächste Generati-on von Fachkräften – Fürth beweist erneut, dass wir die Zukunft aktiv gestalten.”