Eine ältere Frau hilft einer jüngeren Frau auf, die augenscheinlich durch Hitze erschöpft ist.

Hitze

Auch in Fürth wird es immer wärmer. Die klimatischen Veränderungen sind spürbar und können auch für den Menschen gefährlich werden. Fürth versucht sich mit einer Hitzeaktionsplanung zu wappnen.

Es wird immer heißer, auch in Mittelfranken

Seit den 1950er Jahren ist die Temperatur hier bereits um 2 Grad Celsius im Jahresdurchschnitt gestiegen, so das Landesamt für Umwelt (LfU). Und damit nicht genug: Acht der zehn wärmsten Jahre in Bayern wurden nach 2000 verzeichnet, erklärt die Behörde. Dies lässt sich auch gut an den sogenannten "Warming Stripes" für die Region erkennen (siehe Abbildung 1). Die Streifen symbolisieren hier die Jahresmitteltemperatur. Klar erkennbar ist eine starke Zunahme der warmen Jahre (rote Streifen).

Bei sogenannten "Hitzetagen" handelt es sich um Tage mit Temperaturen über 30 Grad Celsius. Momentan zählt die Donauregion, zu der aufgrund von topografischen Beschaffenheiten auch Fürth gehört, 5,1 Hitzetage pro Jahr. Sie nehmen zu. Sollten keine weiteren Klimaschutzmaßnahmen realisiert werden, könnten es bis zu 24 Stück werden, fast 5 Mal mehr Hitzetage als wir bisher haben! Deshalb ist es dringend nötig, dagegen zu steuern. So könnte die Zunahme der Hitzetage auf 4 beschränkt werden. (LfU 2022)

Die Stadt realisiert bereits seit 2021 Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept (IKSK), um diesem Trend entgegen zu wirken.

Gegen das Schwitzen: Anti-Hitze-Tipps

Hohe Temperaturen sind nicht nur anstrengend für den Körper, sondern bergen auch ernsthafte, gesundheitliche Gefahren. In Deutschland sind im Jahr 2003 laut Umweltbundesamt etwa 7 500 Menschen mehr gestorben. Und das lediglich aufgrund von zu hohen Temperaturen. Besonderem Risiko sind bei extremer Hitze ältere und kranke Menschen, Kinder, stark körperlich arbeitende Menschen oder Obdachlose ausgesetzt.

  • Grafik mit Auflistung von Hitzetipps: Schutz für Babys und Kleinkinder
  • Grafik mit Auflistung von Hitzetipps: Bauliche Maßnahmen
  • Grafik mit Auflistung von Hitzetipps: Schutz Draußen
  • Grafik mit Auflistung von Hitzetipps: Drinnen
  • Grafik mit Auflistung von Hitzetipps: Essen
  • Grafik mit Auflistung von Hitzetipps: Trinken

    Stay hydrated.

  • Grafik mit Auflistung von Hitzetipps: Kommunikation
  • Grafik mit Auflistung von Hitzetipps: Hitzeerschöpfung erkennen
  • Grafik mit Auflistung von Hitzetipps: Hitzeschlag erkennen

Karte der kühlen Orte in Fürth

Hintergrund: Wie hängen Hitze und Klima zusammen?

Steigenden Temperaturen durch die voranschreitende Klimakrise sind eine ernstzunehmende Gefahr.  Besonders im urbanen Raum belasten Wärmeinseleffekte das lokale Klima und machen den Aufenthalt im städtischen Raum teilweise unerträglich. Versiegelte Flächen, fehlendes Grün oder ein Mangel an Schattenspendern sind große Treiber der steigenden Temperaturen in der Stadt.

Regen verdunstet noch bevor er die Grundwasserspeicher auffüllen kann. In Mittelfranken sank die Neubildung des Grundwassers durch Regen um 10 Prozent in den Jahren 2003 – 2020 im Vergleich zum Referenzzeitraum 1971 – 2000 (LfU 2022). Dabei kann auch die gute Qualität unseres Trinkwassers in Fürth leiden, da die Konzentration von unerwünschten Stoffen wie Nitrat im verbleibenden Grundwasser zunehmen.

Durch die Erwärmung der Gewässer und Veränderung des Sauerstoffgehalts verändert sich auch die Zusammensetzung von Flora und Fauna. Das führt im schlimmsten Falle zu Artenverlusten. Diese Auswirkungen bekommen auch wir zu spüren, bspw. wenn wir in Badegewässern nicht mehr baden können, weil gefährliche Algen bzw. andere Bakterien zunehmen.

Doch nicht nur Hitze ist ein Effekt der voranschreitenden Klimakrise. Extremwetterereignisse nehmen generell zu. Gefahr für Leib und Leben ist bei Hochwasserereignissen und Starkregenereignissen gegeben. Dürre, trockene Böden können plötzliche, starke Regenfälle nicht aufnehmen. Im schlimmsten Falle kann dies zu sturzflutartigen Ereignissen führen, die große Schäden an anrichten können. 

Die Stadt Fürth möchte gegen diese Entwicklungen handeln und verfolgt nun seit 2022 die Umsetzung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes (IKSK). Dort sind einzelne Maßnahmen beschrieben, die sich den obig genannten Themen widmen und eine Verstärkung der Effekte auf die Fürtherinnen und Fürther und unsere Stadt vermindern und bestenfalls aufhalten sollen.