Station 4: Altersbestimmung und Baumanatomie
Das Alter eines Baumes kann man nicht nur an den Astgabeln von Baumkindern bestimmen, sondern auch, wenn diese schon ganz alt sind. Im Querschnitt durch den Stamm kann man lesen, wie in einer Geschichte. Daneben nehmen Bäume wie wir Menschen Nahrung auf und geben die Reste wieder ab.
Audio-Guide zu Station 4
Bäume sind Naturarchive, deren Sprache man verstehen muss, um ihre Geschichten erfassen zu können.
Sie bilden im Frühjahr neues Holz. Im Frühjahr und Frühsommer (sogenanntes Frühholz) wächst es schneller, ist vergleichsweise leicht, von heller Farbe und besteht aus relativ großen Zellen. Im Spätsommer und Herbst verlangsamt sich das Wachstum, das Spätholz verfügt über kleinere Zellen und ist dunkler. Im Winter befinden sich die Bäume in einer Art Ruhephase. Durch dieses Wachstumsverhalten entstehen Jahresringe, die in einem Querschnitt durch den Stamm deutlich erkennbar sind.
Bei einem gefällten Baum sind die aufeinanderfolgenden Ringe von hellem und dunklem Holz sichtbar. Zählt man die dunklen Ringe, erhält man das Alter des Baumes. Bei einer genaueren Betrachtung ergeben sich Erkenntnisse über das Wachstum eines Baumes, Veränderungen der Gestalt, Dicke, Farbe und Gleichmäßigkeit seiner Jahresringe. Waldbrände, Dürrephasen, Verletzungen – all das lässt sich Jahrzehnte später noch ablesen.
Was braucht der Baum zum Überleben?
Im Kronendach der Bäume läuft mit der Fotosynthese der zentrale, aufbauende Stoffwechselvorgang der Natur millionenfach ab. Dieser Prozess nutzt Sonnenenergie, um aus Kohlenstoffdioxid und Wasser Kohlenhydrate, also organische energiereiche Stoffe, herzustellen und ermöglichte erst das Leben auf der Erde. Die Fotosynthese ist für die große Mehrzahl der Organismen die direkte oder indirekte Nahrungsgrundlage und liefert für alle atmenden Lebewesen zudem den notwendigen Sauerstoff.
Menschen verbrauchen mit Holz, Kohle, Erdöl und Torf zudem Energieressourcen, die alle auf Basis dieses Vorgangs gebildet wurden.
Wasser- und Nährstoffaufnahme im Wurzelsystem
Neben der Verankerung einer Pflanze im Untergrund dienen Wurzeln der Aufnahme und Weiterleitung von Wasser und Mineralsalzen aus dem Boden. Durch viele Verzweigungen und feine Wurzelhaare vergrößern sie ihre Oberfläche, um schneller an die benötigten Ressourcen zu kommen.
Viele Pflanzenwurzeln leben symbiotisch mit Pilzen, das heißt sie profitieren jeweils vom Zusammenleben. Die sogenannten Mykorrhizen umschließen die Wurzeln, dringen tief in die Rindenschicht und erleichtern den Pflanzen die Wasser- und Mineralsalzaufnahme. Im Gegenzug ernährt die Pflanze den Pilz.