Biotope und Schutzgebiete
Im Stadtgebiet Fürth stehen 1759 Hektar Fläche unter Landschaftsschutz, also etwas mehr als ein Viertel der Gesamtfläche. Darüber hinaus gibt es noch andere geschützte Bereiche.
Welche Orte sind geschützt?
Die Karte zeigt an, welche Gebiete in welcher Kategorie geschützt sind. Es gibt:
- Landschaftsschutzgebiete (gelb schraffiert)
- Naturdenkmäler (Baum-Icon)
- Biotope
- Storchenschutzgebiete
- Geschützte Landschaftsbestandteile
- "SandAchse"
- FFH-Gebiete (grün markiert)
Darüber hinaus gibt es noch Wasserschutzgebiete.
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Landschaftsschutzgebiete
Durch die Unterschutzstellung soll in erster Linie der Naturhaushalt und seine Funktionsfähigkeit, aber auch das Landschaftsbild und der Erholungswert für die Bevölkerung erhalten werden. Neben den Flusstälern von Rednitz, Pegnitz und Regnitz und den Nebentälern (Michelbach, Zenn, Farrnbach) sind die Waldgebiete Mannhof, Stadtwald und Trappenholz sowie mehrere Gräben als Landschaftsschutzgebiet festgesetzt.
Im Landschaftsschutzgebiet sind alle Handlungen verboten, die den Charakter des Gebiets verändern oder dem Schutzzweck zuwiderlaufen. Dazu gehören unter anderem:
- das Fahren oder Parken außerhalb gewidmeter oder zugelassener Wege und Plätze,
- Lärm
- Feuer machen
- Zelten.
Baumaßnahmen aller Art und andere potenziell gebietsverändernde oder dem Schutzzweck zuwiderlaufende Handlungen dürfen erst nach vorheriger Erlaubnis durchgeführt werden.
Naturdenkmäler
Als Naturdenkmal können nach § 28 Bundesnaturschutzgesetz sowohl Einzelschöpfungen der Natur, wie beispielsweise besonders eindrückliche Bäume, Felsen, Höhlen oder auch ganze Flächen, ausgewiesen werden. Naturdenkmäler dürfen grundsätzlich nicht verändert werden und stehen wegen ihrer besonderen ökologischen, wissenschaftlichen, geschichtlichen oder heimatkundlichen Bedeutung unter strengem Schutz.
In der Stadt Fürth sind derzeit 40 Naturdenkmäler ausgewiesen. Hierbei handelt es sich zum großen Teil um Bäume oder Baumgruppen, die eine hohe naturschutzfachliche Bedeutung beispielsweise für Höhlenbrüter, Fledermäuse und andere Holz bewohnende Insekten bzw. Pilze haben, oder auf Grund ihrer Größe bzw. ihres Alters besonders schutzwürdig sind.
Neben Bäumen, wie den Eichen an der Kapellenruh, sind außerdem mehrere Sandsteinfelsen und Steinbrüche im Fürther Stadtwald als Naturdenkmäler ausgewiesen.
Biotope
Auf der einen Seite Stadt, auf der anderen Seite eine erstaunliche Artenvielfalt. Die ausgedehnten Parks und Grünanlagen, die Flussauen und Sandmagerrasen-Flächen in Fürth bieten zahlreichen Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum.
Über 320 Biotope mit einer Fläche von etwa 531 Hektar gibt es nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Umwelt, das zuletzt 2012 eine Karte mit allen erfassten Biotopen veröffentlichte, in Fürth.
Ziel dieser Biotopkartierung ist es, schutzwürdige Flächen nachhaltig zu sichern und als Biotopverbundsystem zu vernetzen sowie gefährdete Arten effektiv zu schützen. Die Biotopkartierung ist eine wichtige Arbeits-, Entscheidungs- und Planungsgrundlage bei der Beurteilung von Eingriffsvorhaben in die Natur.
Dennoch muss man beachten: Nicht die Kartierung macht eine Fläche zum Biotop, sondern die Natur.
Zu den gesetzlich geschützten Biotopen und Landschaftsbestandteilen zählen gemäß Paragraph 30 des Bundesnaturschutzgesetzes sowie den Artikeln 16 und 23 des Bayerischen Naturschutzgesetzes Hecken, lebende Zäune, Feldgehölze und Gebüsche in der freien Natur ebenso wie Nass- und Feuchtwiesen, Magerrasen und Heiden, Sumpf und Auwaldgebiete oder natürliche und naturnahe Bereiche fließender oder stehender Binnengewässer. Seit August 2019 stehen auch Alleen, extensiv genutzte Obstbaumwiesen oder -weiden und arten- und strukturreiches Dauergrünland unter besonderem Schutz.
Nach den Naturschutzgesetzen sind Handlungen, die zu einer Zerstörung oder einer sonstigen erheblichen Beeinträchtigung folgender Biotope führen können, verboten. Ob auf Antrag eine Ausnahme oder Befreiung erteilt werden kann, prüft die untere Naturschutzbehörde im Amt für Umwelt, Ordnung und Verbraucherschutz.
Storchenschutzgebiete
Störche sind bereits seit dem 19. Jahrhundert prominente und beliebte Bewohner unserer Stadt. Vor allem in der Altstadt um die Gustavstraße und im Ortsteil Vach befinden sich seit Jahrzehnten jährlich wiederkehrend besiedelte Horste. Um den Störchen inmitten der Großstadt eine ungestörte Nahrungsaufnahme während der Brutzeit und der Aufzucht ihres Nachwuchses zu ermöglichen, hat die Stadt Fürth zwei Storchenschutzgebiete ausgewiesen. In diesen Gebieten ist von März bis August das Betreten sämtlicher Wiesenflächen verboten, ausgenommen hiervon ist die Benutzung gekennzeichneter Wege. Für Hundehalterinnen und -halter gilt auf diesen Wegen eine Leinenpflicht.
Geschützte Landschaftsbestandteile
In Fürth sind derzeit 75 Landschaftsbestandteile mit gut 105 Hektar Fläche sowie zusätzlich 544 Bäume in Baumreihen aufgrund ihrer großen Bedeutung für den Naturhaushalt nach § 29 Bundesnaturschutzgesetz rechtsverbindlich unter Schutz gestellt.
Als kleinräumige, überschaubare Strukturen erlangen ihre Bedeutung zum Beispiel wegen ihrer Belebungswirkung für das Orts- oder Landschaftsbild oder ihrer Bedeutung für Biotopverbundsysteme. Typische Beispiele sind Baumgruppen, Hecken, Feldgehölze, Feuchtflächen oder sandige Magerrasen.
"SandAchse Franken"
Fürth liegt mitten im Projektgebiet der „SandAchse Franken“, welches sich auf etwa 100 Kilometern Länge von Bamberg im Norden fast bis Weißenburg im Süden an den Flüssen Rednitz, Pegnitz, Regnitz und deren Zuflüssen entlang zieht. Mit einer Ausdehnung von etwa 2000 Quadratkilometern ist die “SandAchse Franken” das größte Lockersandgebiet Süddeutschlands.
Typisch für die Sandlebensräume sind magere Blumenwiesen, artenreiche Sandmagerasen, Heideflächen und lichte Kiefernwälder. Diese bieten rund 300 seltene Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Typische Arten sind Sandgrasnelke, Silbergras oder Berg-Sandglöckchen.
Im Jahr 2000 haben der BUND Naturschutz (BN), der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) deshalb gemeinsam mit vielen Partnern eines der größten Naturschutzprojekte Bayerns initiiert: die SandAchse Franken. Auch die Stadt Fürth sorgt beispielsweise an den Hempeläckern, dem Wäsig und im Golfpark gemeinsam mit den Projektträgern dafür, dass die letzten Sandgebiete Bayerns als Heimat für seltene, hochspezialisierte Tiere und Pflanzen erhalten bleiben.
Natura 2000-Gebiete
Natura 2000 ist ein EU-weites Netz von Schutzgebieten zur Erhaltung gefährdeter oder typischer Lebensräume und Arten. Hauptziel ist es, Gebiete mit bedeutsamen Arten zu schützen und ihr Vorkommen und ihren Lebensraum dauerhaft zu erhalten. Dazu gehören natürliche Bereiche wie Moore, aber auch traditionell genutzte Kulturlandschaften mit ihren für Bayern typischen Landschaftsbildern.
Fürth ist mit zwei Flora-Fauna-Habitat-Gebieten Teil des europäischen Natura-2000-Netzes:
- FFH-Gebiet 6530-371 „Zenn von Stöckach bis zur Mündung“ und
- FFH-Gebiet 6531-301 „Fürther und Zirndorfer Stadtwald“.